Oasis eröffnen ihre Serie von fünf Heimspielen im ausverkauften Heaton Park im Rahmen der „Live ’25“-Tour vor 80.000 Fans. Ohne Effekthascherei, ohne Rückblickrhetorik – nur mit Songs, die heute genauso funktionieren wie vor drei Jahrzehnten.

Manchester, 11. Juli 2025: Es ist 20:15 Uhr Ortszeit (BST), als Liam Gallagher im weißen Parka ans Mikrofon tritt. 80.000 Menschen stehen dicht gedrängt im Heaton Park. Die Band kommt ohne große Einleitung. Kein langes Intro, kein Countdown. Noel Gallagher sagt: „This is the place.“ Liam legt nach: „Oasis vibes in the area, Manchester vibes in the area.“ Dann beginnt das Konzert, oder besser gesagt der Triumphzug der beiden einst zerstrittenen Brüder, die in ihrer Heimatstadt zum absoluten Triumphzug ansetzen, der legendär wird.

Oasis Manchester 2026 - Foro: Josh Halliing
Oasis Manchester 2026 – Fotos: Josh Halliing

Direkt rein – ohne Spielraum

Mit „Hello“, „Acquiesce“, „Morning Glory“ und „Some Might Say“ bringt die Band gleich zu Beginn vier Stücke, die in dieser Reihenfolge eine Richtung vorgeben. Oasis klingen laut, kontrolliert, nicht aufpoliert. „Bring It On Down“ zieht das Tempo an, „Cigarettes & Alcohol“ wirkt wie in den Neunzigern – roh, ohne Glanz. „Fade Away“ schließt nahtlos an, „Supersonic“ bringt Tempo, bevor „Roll With It“ etwas Luft lässt.

Akustikblock zur Mitte des Sets

Dann übernimmt Noel. „Talk Tonight“, „Half The World Away“ und „Little By Little“ bringt er ruhig und unprätentiös. Es sind keine Zwischenstücke, sondern klar integrierte Teile des Sets. Liam kehrt mit „D’You Know What I Mean?“ zurück. Die Version ist laut, dicht, treibend. Danach folgen „Stand By Me“ und „Cast No Shadow“. „Slide Away“ wird zum stärksten Moment dieser Phase. Wenige Stunden vor dem Konzert veröffentlichte die Band eine neue Liveversion aus dem Cardiff-Gig vom 4. Juli. Die Reaktion darauf ist hörbar.

Letzter Block – Das große Mitsingen

„Whatever“ bringt das große Mitsingen. Bei „Live Forever“ übernehmen die Fans, Liam singt stabil, klar. „Rock ’n’ Roll Star“ beendet das Hauptset – ohne Dramaturgie, ohne Pause.

Vier Zugaben

Zurück auf der Bühne eröffnet Noel mit „The Masterplan“. Danach „Don’t Look Back in Anger“, das Publikum übernimmt den Refrain vollständig. „Wonderwall“ kommt ohne Variation, aber genau mit der Selbstverständlichkeit, die erwartet wird. „Champagne Supernova“ bildet das Ende – ausgedehnt, ruhig, schlüssig. Danach gehen die Lichter aus. Kein Nachschlag, keine Effekte. Nur Schluss.

Größte Bühne Großbritanniens

Die Bühne ist auf Großformat ausgelegt. Die LED-Wände messen 84 mal 12 Meter – laut Veranstalter die größten, die je bei einem Konzert in Großbritannien verwendet wurden. Der Sound ist direkt und klar. Licht und Bildmaterial begleiten das Konzert, ohne zu dominieren. Der Ablauf ist eng getaktet. Keine Leerstellen. Kein Showteil.

Oasis dominieren die britischen Charts

Zeitgleich mit den Heimspiel-Shows in Manchester steigen drei Alben in die Top 5 der britischen Charts ein. Die Compilation „Time Flies… 1994–2009“ steht auf Platz 1. „(What’s the Story) Morning Glory?“ steigt auf Rang 2. „Definitely Maybe“ springt auf Platz 4. Auch bei den Singles gibt es Bewegung: „Acquiesce“ erreicht Platz 17, „Don’t Look Back in Anger“ Platz 18, „Live Forever“ Platz 19. „Morning Glory“ wurde in Großbritannien mit 18-fachem Platin ausgezeichnet – mehr als 5,4 Millionen Verkäufe. Am 3. Oktober erscheint die 30th Anniversary Edition.

So geht die Oasis „Live ´25“ Tour weiter

Es folgen vier weitere, ausverkaufte Shows im Heaton Park, wo die Band insgesamt dann vor 400.000 Fans spielt. Weiter geht es mit ebenso ausverkauften Stationen in London, Edinburgh, Dublin, Nordamerika, Asien und Südamerika. Oasis haben nichts neu erfunden. Aber sie haben bewiesen, dass alles da ist, was es braucht.



Hinweis in eigener Sache: Hier findet Ihr normalerweise eine Fotostrecke zum besuchten Konzert der Review. In diesem Fall war unser Team privat vor Ort, da es nicht möglich war sich für eine der Shows der Tour zu akkreditieren. Daher gibt es hier zwar eine Review, jedoch leider keine Fotos, da unsere Crew vor Ort die Show entspannt verfolgt hat, ohne von weit hinten Fotos zu machen, auf der eh nur die Bühne mit vielen anderen Smartphones zu sehen gewesen wäre.

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